Hoch über der Stadt thront die Schwanenburg, das bekannteste Wahrzeichen des Klever Landes. Der markante Turm mit seinem goldenen Schwan bietet nicht nur ein beeindruckendes Panorama über die Rheinebene bis in die Niederlande, sondern beherbergt auch ein Geologisches Museum. Heute sind in der Burg die Amtsräume der Justiz untergebracht.
Die Schwanenburg
Die Sage vom Schwanenritter
Vor über tausend Jahren lebte die edle Beatrix auf ihrer Burg. Eines Tages erschien auf dem Rhein – dem heutigen Kermisdahl – ein Schwan mit goldener Kette, der ein Schiff mit einem Ritter zog. Dieser versprach, Beatrix’ Land zu schützen, und beide verliebten sich. Doch er stellte eine Bedingung: Sie dürfe niemals nach seinem Namen oder seiner Herkunft fragen.
Viele glückliche Jahre vergingen, bis ihre Söhne Beatrix drängten, das Geheimnis zu lüften. Als der Ritter preisgab, er sei Elias aus dem irdischen Paradies, kam der Schwan zurück und nahm ihn mit. Aus Kummer starb Beatrix noch im selben Jahr.
Historische Schwanenburg
Eine Inschrift am Schwanenturm erzählt eine faszinierende Geschichte: Obwohl der Turm 1439 einstürzte, heißt es, er habe schon 300 Jahre vor Christus hier gestanden – gebaut von Cäsar höchstpersönlich. Ob das stimmt, ist unklar, doch es ist denkbar, dass zur Römerzeit an dieser strategischen Stelle zwischen Xanten und Nijmegen ein wichtiger Stützpunkt lag.
Der um 1170 erbaute Rittersaal der Burg stürzte 1771 ein. Seine kunstvoll verzierten Reste sind heute noch im Innenhof an den Portalen zu entdecken.
Ein besonderes Highlight im gegenüberliegenden Spiegelturm ist die doppelsitzige Toilettenanlage aus dem 12. Jahrhundert – mit Wasserspülung! Sie wurde später im 15. Jahrhundert in den Spiegelturm eingebaut. Dieses „Stauferklo“ können Besucher bei Führungen besichtigen.
Inmitten des Innenhofes der Schwanenburg thront der Schwanenbrunnen als beliebstes Fotomotiv und kleines Wasserspiel inmitten der historischen Gemäuer.
In der Schwanenburg befinden sich die Amtsräume des Amts- und Landsgerichts, es können jedoch der Schwanenturm am Wochenende, der Innenhof mit dem Schwanenbrunnen sowie der Spiegelturm im Rahmen von Führungen besucht werden. Ein Rundgang um die Schwanenburg empfiehlt sich ebenso wie ein Blick auf die Ausgrabungen vor dem großen Eingangsportal. Die Barrierefreiheit ist durch steile Steigungen mit groben Pflaster, Treppenanlagen und schmale Gänge eingeschränkt.
Tipp: Nehmen Sie an einer der öffentlichen Führungen durch die Schwanenburg teil oder buchen Sie für Ihre Gruppe eine individuelle Tour.